Künstliche Intelligenz: (R)evolution behandelt ein Thema, das im Moment viel Aufmerksamkeit erhält. Der populäre israelische Historiker und Gesellschaftsanalytiker Yuval Noah Harari (u. a. Eine kurze Geschichte der Menschheit, 2011) hat sich lange vor Phänomenen wie ChatGPT damit auseinandergesetzt. Inspiriert von Hararis Zukunftsthesen wagen Yael Ronen und Dimitrij Schaad in diesem Stück einen Blick in die Zukunft:
2040 – Unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen. Babys werden noch vor der künstlichen Zeugung perfektioniert, um immun gegen die schlimmsten Krankheiten, hyperintelligent und gewappnet gegen alle zu erwartenden Umweltkatastrophen zu sein – alles eine Frage des Geldes. Die elektrischen Geräte bestellen ihren Reparaturservice selbst und der Kühlschrank warnt vor zu ungesunder Ernährung. Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto, in ihrem früheren Dasein eine der griechischen Rachegöttinnen.
2040 heisst so die Künstliche Intelligenz, ohne die keiner mehr leben mag. Alecto sagt uns, was wir fühlen, wonach uns der Sinn steht, sie kennt sogar die verborgenen und schmutzigen Wünsche. Und selbstverständlich ist sie auch Spionin des Staats, was wir wüssten, wenn wir wenigstens ein einziges Mal in unserem Leben den Nutzungsbedingungen nicht nur zugestimmt, sondern sie vorher auch gelesen hätten. Alles nur Zukunftsmusik oder steht die Digitaldiktatur bereits vor unserer Tür?
