Es bleibt vieles im Unklaren in Pelléas et Mélisande : Niemand kennt die Herkunft der jungen Frau, die sich über ihre Vergangenheit in Schweigen hüllt, als der Jäger Golaud sie weinend im Wald bei einem Brunnen auffindet. Claude Debussys 1902 in Paris uraufgeführte Oper, die auf einem symbolistischen Theaterstück von Maurice Maeterlinck basiert, ist ein rätselhaftes Werk und gibt einige Rätsel auf. Mythen und UrStoffe sind in dieser Oper in einer Vielzahl ineinandergeflossen. Will man sich in dem Dickicht von Querbezügen ans Dechiffrieren machen, verheddert man sich zwangsläufig im symbolistischen Unterholz. Oder, wie Debussy über Maeterlinck sagte: Der Dichter sei einer, « der die Dinge nur halb ausdrückt und es mir erlaubt, meine Träume den seinen aufzupfropfen». Nicole Morel, Nicolas Stücklin und Julien Chavaz greifen auf Maeterlincks Text zurück und präsentieren eine musikalisch-dramatisch-visuelle Meditation rund um Pelléas und Mélisande, in der die Sänger von Tänzern und Schauspielern begleitet werden.
Koproduction: NOF – Nouvel Opéra Fribourg – Neue Oper Freiburg und Athénée Théâtre Louis-Jouvet, Paris.