Carcaça

Marco da Silva Ferreira
Bild
carcaca
Ort
Equilibre
Datum
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Dauer
1h15
Tarife
Volltarif
45
Ermässigter Preis
40

In einer hypnotischen Clubatmosphäre, in der sich Tänze und Erinnerungen mischen, erkundet Marco da Silva Ferreira alles, was Gemeinschaften, kollektive Identitäten und Widerstände um- und antreibt. Der portugiesische Künstler, der mit dem Teatro Municipal do Porto und dem Centre Chorégraphique in Caen assoziiert war und augenblicklich mit der Maison de la danse in Lyon zusammenarbeitet, gehört zu den einfallsreichsten Choreografen seiner Generation. Ein Stück, das mit heiter eleganter Kraft die Rolle in Frage stellt, die jeder Einzelne beim Aufbau einer Gemeinschaft spielt. Lassen Sie es sich auf keinen Fall entgehen!


Vom Sport zum Tanz
Der Tanz von Marco da Silva Ferreira hat etwas Sportliches an sich. In seinen Aufführungen mit weiten, körperbetonten Bewegungen werden athletisch aussehende Darsteller, die Turnschuhe an den Füßen tragen, mit Jogginganzügen und Oberteilen aus Spandex bekleidet. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass der 39-jährige Choreograf eigentlich Berufsschwimmer werden wollte. 

„Ich habe mit 16 Jahren alles aufgegeben. Als ich meinen Club in Porto und mein Umfeld verließ, war ich am absoluten Tiefpunkt angelangt. Ich habe dann naiv mit dem Tanzen angefangen, um Spaß zu haben, mich selbst zu finden und meine Identität aufzubauen. Später habe ich verstanden, dass mir das Schwimmen beim Tanzen geholfen hat: Ich hatte ein sehr genaues Gespür für Körperbewegungen und das Design von Bewegungen.“

In CARCAÇA bilden eine vielfältige Besetzung von zehn Tänzern, darunter Marco da Silva Ferreira, und zwei Musikern ein unkonventionelles und fröhliches Corps de ballet. Die Tänzer führen komplexe Beinarbeit aus, die standardisierte Volkstänze mit zeitgenössischen urbanen Tanzstilen verschmelzen, die zumeist in Gruppen entstanden sind, die als Minderheiten galten oder gelten (z. B. LGBTQIA+ Gemeinschaften oder Gemeinschaften aus den ehemaligen Kolonien). 

„Als ich mit Street Dance anfing, dachte ich, ich würde den Geschlechterstereotypen im Sport entkommen, aber ich bewegte mich unbemerkt in Richtung von Stilen, die Wettbewerb und Männlichkeit propagierten. Der zeitgenössische Tanz hat es mir ermöglicht, meine Identität jenseits des Geschlechts aufzubauen. Jetzt versuche ich darüber nachzudenken, wie ich nicht-binäre Choreografien entwickeln kann.“

Vergangenheit / Gegenwart
Die Aufführung regt zum Nachdenken an: Wie entscheiden wir, was wir vergessen und was wir in Erinnerungen verwandeln? Welche Rolle spielen individuelle Identitäten beim Aufbau einer Gemeinschaft? Was ist die treibende Kraft hinter einer Identität? Welche Welt durchläuft den individuellen und kollektiven Körper? Oder besser gesagt, welche Körper durchqueren die Welt? In dieser Choreografie nutzt Marco da Silva Ferreira den Tanz als Instrument zur Erforschung von Gemeinschaften, der Konstruktion kollektiver Identität, des Gedächtnisses und der kulturellen Kristallisation. Anders ausgedrückt: Was wäre, wenn sich Volkstänze nicht kristallisiert hätten, sich immer wieder neu definieren und die Gegenwart in jedem Moment einbeziehen würden?

Nummerierte Plätze

chorégraphie, direction artistique Marco da Silva Ferreira 
assistanat artistique Catarina Miranda 
danse André Speedy, Fábio Krayze, Leo Ramos, Marc Oliveras Casas, Marco da Silva Ferreira, Maria Antunes, Max Makowski, Mélanie Ferreira, Nelson Teunis, Nala Revlon 
musique João Pais Filipe (percussions), Luís Pestana (musique électronique) 
danse traditionnelle portugaise Joana Lopes 
scénographie Emanuel Santos 
création lumière Cárin Geada 
direction technique Luísa Osório régie son João Monteiro 
costumes Aleksandar Protic 
études anthropologiques Teresa Fradique 
direction de production Mafalda Bastos 
production exécutive Mafalda Bastos, Joana Costa Santos 
production P.ulso diffusion Art Happens 
résidences artistiques A Oficina – Guimarães, Ballet National de Marseille, Escola Superior de Dança – Lisbon, O Espaço do Tempo – Montemor-o-novo, Teatro Municipal do Porto 
coproduction Teatro Municipal do Porto, Centro Cultural de Belém, Big Pulse Dance Alliance, New Baltic Dance – Lithuania, Julidans – The Netherlands, Tanz im August/HAU Hebbel am Ufer – Germany, Dublin Dance Festival – Ireland and ONE Dance Week – Bulgaria, co-funded by the Creative Europe programme of the European Union, Centre Chorégraphique National de Caen en Normandie, La briqueterie – CDCN du Val-de-Marne, Maison des arts de Créteil, KLAP – Maison pour la danse, CCN-Ballet National de Marseille, Charleroi danse, Centre chorégraphique de Wallonie – Bruxelles, December Dance (Concertgebouw and Cultuurcentrum Brugge), La rose des vents – Scène Nationale de Lille, Métropole – Villeneuve d’Ascq, TANDEM Scène Nationale d’Arras-Douai 
soutiens República Portuguesa – Cultura, DGARTES – Direção Geral das Artes
©Marco da Silva Ferreira