Goethes Skandaldrama wird neu inszeniert: Das Ehepaar Cäcilie und Fernando hat eine Tochter, Lucie. Fernando lässt Frau und Kind im Stich, um mit der Geliebten Stella eine neue Familie zu gründen. Doch diese erlebt die gleiche Treulosigkeit wie schon Cäcilie und gerät in Verzweiflung. Ausgerechnet bei Stella findet nun die mittellose Cäcilie für ihre Tochter eine Anstellung im Haushalt. Der untreue Mann kehrt zurück zur Geliebten und trifft dort auf Frau und Tochter... Und wie wird der Konflikt gelöst?
Goethe hat für diesen skandalösen Konflikt alternative Enden vorgestellt: in der Fassung von 1776 ein polygames Happy End, dreissig Jahre später gibt er der Situation einen tragischen Ausgang. Nun zeigt Amina Gusner in ihrer Version des Trauerspiels zeitgenössische Liebes- und Beziehungsmodelle. Der Originaltext lässt ergänzend heutige Stimmen zu Wort kommen: Eine Aktualität des Stückes wird so erfrischend deutlich.