Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Würste bekanntlich nicht auf einem Rost mit Schweinefleisch grillen. Eine hehre Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den Verein vor eine Zerreißprobe stellt.
Die Frage, ob es einen separaten Grill für den muslimischen lokalen Tennisstar braucht oder nicht könnte zu einer «Sternstunde Religion» oder «Sternstunde Philosophie» führen. Führt sie uns aber nicht, sondern in einen witzigen Schlagabtausch, der persönliche «tiefgründige» Vorurteile, Eifersüchteleien und Machtgelüste aufdeckt. In einer unglaublich witzigen Pointendichte wird den Akteuren das Deckmäntelchen der Moral weggezogen.
Wie sehr wir uns darin wieder erkennen wollen, darf jede und jeder für sich entscheiden.