Wer sind wir, wenn uns ein Grossteil der eigenen Biografie abhanden kommt? Diese und andere brisante Fragen stellt der britische Erfolgsautor Peter Quilter in seinem Stück «4000 Tage».
Seit drei Wochen liegt Michael wegen eines Blutgerinnsels in seinem Gehirn im Koma. An seinem Krankenhausbett wachen Tag und Nacht seine Mutter Carola und sein Lebensgefährte Paul – verbunden durch abgrundtiefe gegenseitige Abneigung und Sorge um Michaels Gesundheit. Die Enge des Krankenhauses zwingt sie zur Auseinandersetzung mit dem ‚anderen’ Menschen in Michaels Leben. Als Michael aus dem Koma erwacht, wird schnell klar, dass er sämtliche Erinnerungen an die letzten elf Jahre verloren hat. Ihm fehlen genau die 4000 Tage, in denen er mit Paul zusammengelebt und sich von seiner Mutter entfernt hat.
Damit beginnt der Kampf um die Deutungshoheit über die verloren gegangene Zeit: Paul setzt alles daran, dem Gedächtnis seines langjährigen Partners mit Hilfe von Fotos und Zeitungsartikeln auf die Sprünge zu helfen, und zeichnet das Bild einer liebevollen Partnerschaft.
Gleichzeitig versucht Carola die Zeit ungeschehen zu machen, die Michael ihrer Meinung nach mit Paul vergeudet hat. Aus ihrer Sicht hat Pauls Einfluss ihren Sohn dazu gebracht, seine künstlerischen Ambitionen aufzugeben und einen langweiligen Job anzunehmen. Wird sie Paul ausbooten, um in Michaels Leben wieder eine wichtige Rolle zu spielen? Doch was passiert, wenn Michaels Erinnerungen zurückkommen